„Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“
- Albert Einstein -
Das Einstein-Archiv hat die Dokumente nach eigenen Angaben von der Crown-Goodman- Familienstiftung aus Chicago erhalten. Diese wiederum habe das Material von einem privaten Sammler in den USA gekauft.
Das Einstein-Archiv verfügte Gutfreund zufolge bereits über große Teile der Dokumente – allerdings nicht im Original. Entscheidend bei der Untersuchung des Materials seien nun beispielsweise auch die verwendete Tinte und das Papier.
Auch Tilman Sauer, Professor für Wissenschaftsgeschichte an der Universität Mainz, datiert den Großteil der Seiten auf die Zeit Einsteins in Princeton – 1944 bis 1948. In dem Zeitraum publizierte er drei Arbeiten mit seinem Assistenten Ernst Gabor Straus. „Es gibt einzelne Seiten, auf denen vermutlich auch die Handschrift von Ernst Gabor Straus zu sehen ist“, sagt der Einstein-Experte, der sich das Material bereits vor Jahren angeschaut hat. Und: „Es gibt Rechnungen zu gemeinsamen Publikationen.“ Einstein und Straus schrieben beispielsweise einen Aufsatz über eine spezifische Frage zu schwarzen Löchern im Universum.
In dem Brief Einsteins an seinen Sohn Hans Albert aus dem Jahr 1935 äußerte er seine Sorge über die Situation unter den Nationalsozialisten auch in der Schweiz, wo Hans Albert damals lebte. „Aber das übrige Europa fängt nun an, die Sache endlich ernst zu nehmen, insbesondere die Engländer“, schreibt Einstein. „Wenn sie vor anderthalb Jahren tüchtig dreingefahren wären, wäre es besser und leichter gewesen.“ Einstein musste als Jude vor den Nazis in die USA fliehen.
Zudem liegt nun eine fehlende Seite eines Anhangs zu einem wissenschaftlichen Artikel aus dem Jahr 1930 vor, wie Gutfreund sagt. Dabei ging es ebenfalls um die einheitliche Feldtheorie. Daran habe Einstein 20 Jahre seines Lebens gearbeitet. Einstein hatte den Artikel demnach bei der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin eingereicht.
Einsteins Karriere als Politiker – fast
Einstein hatte in den Jahren nach der Staatsgründung 1948 ein Angebot abgelehnt, Israels Staatspräsident zu werden. Allerdings vermachte der Nobelpreisträger, der 1955 in Princeton starb, seinen Nachlass, Briefe, Manuskripte und Tagebücher der Hebräischen Universität in Jerusalem. Heute gilt Albert Einstein als Inbegriff des Forschers und Genies. tmn/dpa