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Resistente Bakterien

Spülschwämme nicht in der Mikrowelle reinigen

Netflix hat seine Kindersicherungsfunktionen deutlich erweitert. Eltern können bei dem Videostreamingdienst ab sofort einzelne In einem Kubikzentimeter eines Spülschwammes können bis zu 54 Milliarden Bakterien stecken. Ein oft gegebener Tipp: Schwämme in der Mikrowelle erhitzen. Dabei werden die angefeuchteten Schwämme kurz für eine Minute bei 800 bis 1 200 Watt erhitzt. Aber hilft das?Wissenschaftler haben versucht, diese Frage zu beantworten. Eine Erkenntnis: Bis zu 99,99999 Prozent der Bakterien würden in der Mikrowelle getötet werden. Aber die wenigen überlebenden vermehren sich schnell wieder.     

Inwieweit sich das verändert, wenn man Spülschwämme regelmäßig, in dem Fall zwei- bis dreimal pro Woche, über das Erhitzen in der Mikrowelle versucht zu reinigen, wurde nun geforscht. Nach vier Wochen Praxistest wurden die Spülschwämme einer Analyse unterzogen, bei der das genetische Material der Mikrobengemeinschaft im Schwamm untersucht wird. Diese zeigt nicht nur Informationen über die anwesenden Arten von Mikroben an, sondern auch deren potenziellen Stoffwechseleigenschaften.

Zum einen fanden die Forscher neben den erwartbaren Bakterien noch bakterienbefallende Viren, das Treibhausgas Methan bildende Archaeen, Pilze und einzellige Tiere wie Amöben in den Schwämmen. Zum anderen zeigte sich, dass es möglich ist, dass die wenigen verbleibenden Mikroorganismen im Schwamm mit der Zeit resistenter werden und sich schwerer aus dem Schwamm entfernen lassen.

So ist zwar die gefundene Zahl der Bakterienarten nach der langen Mikrowellenreinigung kleiner, die Vielfalt an potenziellen Stoffwechselleistungen aber tendenziell erhöht. Man kann das so interpretieren, dass die Bakterien einen Schutzmechanismus gegen den Mikrowellenstress gebildet haben, wie die Forscher berichten. Das Urteil: Es schade nicht, die Spülschwämme wenige Male in der Mikrowelle zu behandeln. Aber man sollte dies nicht über viele Wochen immer wieder tun, sondern die Schwämme besser regelmäßig ersetzen. Etwa alle ein bis zwei Wochen. Danach aber könnten sie immerhin noch für Arbeiten im Haushalt benutzt werden, an die geringere Hygieneanforderungen gestellt werden als bei der Küchenarbeit. Als Beispiele werden Gartenarbeit oder der Autoputz genannt. Die Studie wurde von Forschern der Hochschule Furtwangen und der Universitäten Gießen und Wageningen (NL) durchgeführt. dpa