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Der Haangebierg lebt wieder auf

Schützenswerte und seltene Pflanzen an den Hängen der Mosel

Der Haangebierg bei Machtum wird zu einem wertvollen Naturgebiet. Fotos: C.

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Schützenswerte und seltene Pflanzen an den Hängen der Mosel

Umwelt

Vor 40 Jahren wurde die Stiftung „Hëllef fir d’Natur“ ins Leben gerufen. Ihr Hauptziel war der Ankauf und der Unterhalt von diversen Naturschutzflächen. Auch heute ist sie mit einem professionellen Team von 23 Spezialisten quer durch das Land aktiv, um sich für den Erhalt von wertvollen Biotopen einzusetzen.

Sie ist in der Zwischenzeit Eigentümer von 1 650 ha Naturschutzflächen, die ein Kleinod für die Biodiversität darstellen. Das können sowohl Feuchtgebiete als auch Trockenrasen sein. Dazu gehören ebenfalls Wälder oder Hecken, wobei Streuobstwiesen oder Weinbergterrassen das Portfolio abrunden. Der Unterhalt einer solchen Fläche erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Landwirten, Ehrenamtlichen oder sozialen Einrichtungen.

Am „Haangebierg“ oberhalb von Machtum hat die Stiftung „Hëllef fir d’Natur“ eine fünf Hektar große Fläche erstanden, die sie seither dabei ist, in eine biologisch wertvolle Wiese zurück zu verwandeln. Der ehemalige Weinberg, der in Terrassen angelegt war, wurde wegen seiner wirtschaftlich ungünstigen und steilen Lage nach dem zweiten Weltkrieg nicht mehr bewirtschaftet. Anschließend „fiel er brach“, wie es im Fachjargon heißt. Die Stiftung „Hëllef fir d’Natur“ hat vor fünf Jahren die Hänge aufgekauft und begonnen die fortgeschrittene Verbuschung aufzulösen. Durch das Gelände verläuft ein Wanderweg, der es in ein unteres und ein oberes Teil aufteilt.

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Zuerst Ziegen, dann Orchideen

In den vergangenen Jahren wurde die höher gelegene Partie eingezäunt und wird seither durch Ziegen beweidet. Georges Moes, Agraringenieur erklärt den Sinn dieser Maßnahme: „Ziegen sind in mehrfacher Hinsicht vorteilhaft für diese Aufgabe. Auf der einen Seite fühlen sie sich in steilem Gelände wohl. Auf der anderen Seite fressen sie auch junge Hölzer, was andere Tierarten ihrerseits nicht tun.“

Um also jungen Pflanzen eine Chance zu geben, werden die Ziegen dazu eingesetzt, unerwünschte Arten wegzufressen. Diese Art der Beweidung hat auch noch den zusätzlichen Vorteil, dass die Ziegen aus einem lokalen Betrieb stammen und sozusagen hier heimisch sind. Das Ergebnis kann sich bereits jetzt sehen lassen. Durch das günstige Klima bedingt, blühen hier seltene Pflanzen, auch wenn sie dem ungeübten Auge verborgen bleiben. Hie und da blüht wieder das Purpurknabenkraut, eine Orchideenart, an den Mauern klammert sich der Milzfarn.

Die felsige Gegend bietet ebenfalls Blindschleichen und Schlingnattern ein gutes Revier. In den nahe gelegenen Galerien der ehemaligen Dolomitsteinbrüche haben sich ganze Kolonien an Fledermäusen nieder gelassen, die bei der Abenddämmerung am „Haangebierg“ auf die Jagd gehen. Messungen haben ergeben, dass die Anzahl der Insekten an den Magerwiesen sich gegenüber dem ursprünglichen verbuschten Zustand verdoppelt hat, was wiederum für die Fledermäuse günstigere Jagdbedingungen schafft.

Bis jetzt sind am „Haangebierg“ zweieinhalb Hektar Magerwiese wieder hergestellt. Die zweite Hälfte des Gebiets unterhalb des Wanderwegs ist zwar bereits entbuscht, wartet ansonsten jedoch darauf bearbeitet zu werden. Zunächst steht die Umzäunung auf dem Programm, damit die Ziegen auch dort ihre „Arbeit“ machen können.

Im Rahmen der 40-Jahrfeier richtet die Stiftung einen Aufruf an alle Naturfreunde, um sich an der Instandsetzung zu beteiligen. Auch jegliche andere Form der Unterstützung ist jederzeit willkommen, um den Aufgaben im Sinne der „Hëllef fir d’Natur“ nach zu kommen. Über ein Geburtstagsgeschenk freut sich letztendlich die Natur. Frank Weyrich
  

Fondation Hëllef fir d’Natur
5, route de Luxembourg, L-1899 Roeser
Tel.: 29 04 04 1
www.naturemwelt.lu