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Die unterkühlte Schönheit

Was Kamelien wirklich brauchen

Kamelien wie die Camellia japonica „Crimson King“ mögen es kühl. Auch im Winter können sie im Garten bleiben. Foto: Andrea Warneck / dpa-tmn

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Kamelien mögen keinen dicken Frostschutz und keine zu warmen Winterlager. Doch die unterkühlten Schönheiten schätzen im Winter im Freien immerhin geschützte Standorte.
   

Auch wenn der Handel anderes verspricht: Kamelien sind keine echten Zimmerpflanzen. Zumindest sollten sie nicht im warmen Zimmern stehen, denn die Schönheiten bevorzugen es kühl. Im Garten sind sie daher am besten aufgehoben.
   

Die Hauptblütezeit der Kamelien (Camellia) liegt zwischen Dezember und April, auch wenn einige Hybriden schon deutlich früher ihre Blüten öffnen können. Die ursprünglichen Arten stammen aus Asien, insbesondere aus China, Vietnam und Japan. Dort wachsen sie in höher gelegenen Nebelwäldern.

Kamelien im Garten unbedingt gießen

Zur Blütezeit ist es dort kühl und regnerisch – und die Luftfeuchtigkeit ist ganzjährig hoch. Daher müssen die Pflanzen hierzulande in den Wintermonaten im Freiland unbedingt gegossen werden. Frostschäden sind eigentlich eher selten, vielmehr vertrocknen die Pflanzen. Dafür muss man sie gar nicht so sehr vor der winterlichen Kälte bewahren. Lediglich eine dicke Mulchschicht reicht, um die flachen Wurzeln zu isolieren. Experten raten, sie an einem Standort mit gewissem Schutz etwa durch ein Gebäude oder eine einrahmende Bepflanzung zu setzen. Ideal ist beispielsweise die Westseite eines Hauses. Hier sind die Pflanzen vor kalten Ostwinden gut geschützt.

Kamelien sind toleranter als oft gedacht

Kamelien haben den Ruf, anspruchsvoll und schwierig zu sein. Hält man sie aber an den geeigneten Standorten, gedeihen sie gut. Sie sind dann manchmal auch toleranter als gedacht.

Kamelien haben ganz ähnliche Anforderungen an den Boden wie Rhododendron und Azalee. Der Boden sollte also sauer, humos und durchlässig sein. Natürlich mögen Kamelien bevorzugt einen humosen Waldboden, aber die Pflanzen können sich auch auf einem lehmigen Boden mit guter Wasserführung prachtvoll entwickeln. Trotzdem: In beiden Bodenvarianten muss dieser stetig mit Humus aufgebessert werden.

Wichtig ist, dass keine gierigen Gehölze in der Nähe stehen. Also Pflanzen, deren Wurzeln denen der Kamelien Konkurrenz machen. Stauden, die ähnliche Ansprüche an den Boden haben, sind hingegen gute Partner – beispielsweise Lilientrauben (Liriope), Elfenblumen Epimedium) sowie TeppichHartriegel (Cornus canadensis) und Winter-Heide (Erica carnea). Die weißen, rosa oder roten Blüten der Kamelien können beeindrucken: Zwischen zwei und 20 Zentimeter groß fällt der Blütendurchmesser aus. Ein besonderer Blickfang sind die Sorten, deren Blütenblätter dachziegelartig angeordnet sind. Mitunter gibt es auch mehrfarbige und verlaufende Farben in der Blüte.

Nach der Blüte im Frühjahr schneiden

Kamelien sind schnittverträglich. Aber: Nur Exemplare, die zu groß geworden sind, sollten gekürzt werden. Am besten schneidet man die Sträucher im Frühjahr direkt nach der Blüte zurück, also im April beziehungsweise Mai. Dann regenerieren sich die Kamelien rasch und entwickeln gleich wieder neue Blütentriebe für die nächste Saison. Die Topfkultur der beliebten Winterblüher ist zwar auch möglich, aber heikel – gerade im Haus, denn es handelt sich bei Kamelien weniger um Wohnzimmerpflanzen. Das liegt vor allem daran, dass in den beheizten Räumen die Luftfeuchtigkeit nicht ausreichend hoch ist.

Die Pflanzen bevorzugen eher Standorte wie das kalte Schlafzimmer oder den kühlen, hellen Hausflur. Selbst wenn hier die Temperaturen mal unter null Grad fallen, ist ein solcher Ort besser als ein trockenes Heim.

Abfallende Knospen sind Folge von Trockenheit

Fallen die Knospen ab, ist das ein Indiz für zu trockene Luft. Das kann man aber durch regelmäßiges Einsprühen mit einem Wassernebel und durch das Aufstellen von Wasserschalen und Verdunstern an den Heizkörpern verbessern.

Für die Topfkultur im Haus sollte das Substrat immer gleichmäßig feucht sein. Das Gießwasser sollte sich aber nicht aufstauen. Der hohe Wasserstand im Topf schädigt die Wurzel – mit der Folge, dass die Blätter abfallen. Von so einem Schaden erholen sich Kamelien nicht.

Die Abzugslöcher sollten außerdem regelmäßig kontrolliert werden. Sind sie verstopft, kann überschüssiges Wasser nicht abfließen. Um die Wassermenge im Winter richtig zu dosieren, macht man am besten vor dem Gießen eine Fingerprobe, gießt maßvoll und schüttet überschüssiges Wasser ab. dpa