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Der vogelfreundliche Garten

Einfach mal nicht mehr pflegen

Mit fröhlichem Vogelgezwitscher am Morgen beginnt der Tag auch für den Menschen entspannt. Doch die Stimmen verstummen zusehends, denn der Lebensraum der Vögel schwindet. Betonflächen, optimierte Landwirtschaft und mangelnde Artenvielfalt in vielen Gärten führen dazu, dass sich die Vögel aus ihren Revieren zurückziehen. Sie finden einfach zu wenig Nahrung. Dabei kann jeder Gartenbesitzer etwas dagegen tun.

Mit einem Vogelhäuschen und einer Wasserstelle ist es aber nicht getan. Sie können zwar nicht schaden. Einfach mal gar nichts tun und den Garten selbst machen lassen – das wäre ein erster Schritt. Denn ein kurz geschorener Rasen, abgezirkelte Beete, korrekt gestutzte Hecken und große Terrassen mögen zwar für viele Menschen der Inbegriff eines gepflegten Gartens sein. Für Vögel und Insekten sind sie allerdings ein Grund zur Flucht.

Vögel ernähren sich vor allem von Insekten und Samen. Damit sie in den Garten kommen, ist es wichtig, die heimische Flora und Fauna zu fördern. Vor allem Obstgehölze und Beerensträucher bieten den Vögeln Nahrung und Unterschlupf. Nach der Ernte sollten ein paar Früchte dranbleiben, dann haben die Tiere bis in den Winter hinein Futter. In Bäumen und Sträuchern überwintern auch Insekten.

Wer den Vögeln etwas Gutes tun will, holt sich zum Beispiel einen Vogelbeerbaum in den Garten. 63 Vogelarten fressen seine roten Beeren. Auch Traubenkirsche, Feldahorn, Haselnuss, Stechpalme, Rotbuche, Weißdorn oder Schneeball bieten Nahrung.

Beliebt bei Menschen und Vögeln gleichermaßen sind Obstsorten wie Holunder, Johannisbeere, Heidelbeere oder Brombeere. Bei wilden Kräutern wie Brennnessel, Distel oder Klee gehen die Geschmäcker allerdings auseinander. Während viele Menschen sie als Unkraut verachten und vernichten, stehen sie bei Insekten hoch im Kurs.

Ideal ist ein dreigeteilter Garten. Ein Drittel sollte natürlich und wild wachsen dürfen. Im zweiten Drittel ist Raum für den Anbau von Obst und Gemüse, im restlichen Drittel könnten Gärtner ihre persönlichen Vorlieben realisieren. In der Realität sieht das allerdings leider oft anders aus. Vor allem in Vorgärten von Wohnsiedlungen sieht man karge Kiesgärten. Es hat sich auch eingebürgert, den Garten im Herbst winterfest zu machen. Hecken und Sträucher werden dann gestutzt, Pflanzen abgeschnitten, das Laub wird entsorgt. Für die Vögel ist das eine Katastrophe. Damit verlieren Insekten im Winter ihren Lebensraum und die Vögel ihre Nahrungsquellen und Rückzugsmöglichkeiten. Ein Umdenken ist angesagt. Die Pflanzen sollten im Herbst so stehen gelassen werden, wie sie verblüht sind. dpa