„Lachen ist die beste Medizin!“
Johann König war zu Gast im Trifolion in Echternach
Am Samstag, den 9. April stellte Johann König im Trifolion in Echternach sein Programm „Jubel, Trubel, Heiserkeit“ vor. Eine Woche vorher hat er sich mit uns über das Lachen, Echternach und die Springprozession ausgetauscht.- Herr König, am 1. April von Luxemburg aus angerufen zu werden, das könnte doch wie ein Aprilscherz aussehen, oder?Also am 1. April aus Luxemburg einen Anruf zu erhalten, könnte wirklich ein Scherz sein! Denn sowas passiert sehr selten. Ich kenne ja niemanden aus dem Großherzogtum. Aber ich bin gerade in Münster und hier schneit es und es liegt ziemlich viel Schnee, das ist eigentlich auch ein Scherz. Ich wollte ja ursprünglich schön draußen sitzen, aber jetzt ist wieder der Winter eingekehrt.- Sie sagen, Sie würden keinen Menschen in Luxemburg kennen. Wie sieht es denn mit dem Land oder Echternach aus?Ich war vorher schon in Echternach. Das sind schon ein paar Jahre her. Das Publikum war so super, dass ich zu meiner Agentur gesagt habe: „Da möchte ich nochmal hin!“ Ich weiß aber auch erst seitdem, dass es da eine deutsche Gemeinde gibt, auch genügend Zuschauer, die mich kennen und mich gut finden. Das war mir vorher gar nicht so klar! Es hat einfach großen Spaß gemacht und darum bin ich jetzt wieder da.- Sie kennen sich gut in Trier aus. Also in Luxemburg sind die deutschen Grenzgänger (und nicht nur die) und der Finanzplatz immer wieder ein Thema. Können Sie dazu was sagen?Die Deutschen wohnen gar nicht in Echternach? Ich dachte, die wohnen da und kommen dann in meine Show (lacht). Also zum Finanzplatz …?! Finanzen sind ja gerade wieder ein wichtiges Thema … Friert das Großherzogtum auch Oligarchengelder ein?- Ja, schon!Die Schweiz hat sich am Anfang etwas geweigert und macht es jetzt doch. Von Luxemburg habe ich bislang gar nichts gehört. Aber das Großherzogtum ist wahrscheinlich auch wichtig für Russland. Aber, na gut, wenn Sie Gelder einfrieren, finde ich das sehr sympathisch. Sonst würde ich auch meinen Auftritt absagen (lacht).- Sie haben ja eine Ausbildung zum Krankenpfleger gemacht, sind jetzt aber Komiker. Finden Sie auch, dass Lachen die beste Medizin ist?Also Lachen ist sehr gesund. Das ist ja erwiesen, dass beim Lachen sehr viele Muskeln beansprucht werden und man danach viel entspannter ist. Wer lacht, wird weniger krank, darum müsste es eine Eintrittskarte eigentlich auf Rezept geben. Ich selber lache leider nicht so viel. Also, das ist ein bisschen schade. Ich bringe Leute zum Lachen, aber ich selber, ich lach wenig irgendwie. Ich schmunzele gerne mal, vielleicht bin ich darum jetzt auch ein bisschen krank (hustet).- Also Sie bringt nicht viel zum Lachen, oder?Also über Komikerkollegen kann ich leider nicht so gut lachen! Das liegt nicht an denen, sondern daran, dass ich den gleichen Beruf habe. Ich lache eher über mein Zuhause, die Kinder, die Katze, die sich dusselig anstellt, oder meine Frau, die lustige Sachen sagt. Meine Frau hat einmal gemeint, dass sie immer an die Geburt unseres ersten Kindes denken muss, wenn sich unsere viel zu fette Katze durch die Katzenklappe quetscht. Tja, und genau über sowas muss ich dann lachen.- Stichwort Familie: Sie nimmt viel Platz ein in Ihrem Programm!Natürlich! Ich rede viel über die Familie und die Kinder. Und wenn man mit den Kindern dann über das Klima, Umweltschutz und Nachhaltigkeit spricht, wird das Private auch politisch. Wenn man den Kindern die Welt erklärt, dann denkt man plötzlich selber: „Oh! Was habe ich eigentlich für 'ne Meinung?“ Aber na ja! Im Programm geht es um alles. Auch viel um Quatsch und ich erzähl Gedichte und ich singe. Ich tanze sogar ... Ich habe gehört, dass es in Echternach eine Springprozession gibt? Kann das sein?- Ja, zu Pfingsten!Also das würde ich gerne mal sehen, wie die da so komisch herumspringen!- Dann müssen Sie wissen, dass die Echternacher Springprozession 2010 zur Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit hinzugefügt wurde. In der Basilika der Stadt gibt es ein Dokumentationszentrum, das man besuchen kann.Oh schön! Da wir früh ankommen, habe ich vielleicht Zeit, es mir anzugucken!- Gut! Vielleicht hört man was dazu in einem Ihrer nächsten Programme. Ich wünsche Ihnen jedenfalls einen tollen und erfolgreichen Abend und bedanke mich für das Gespräch!Ich danke Ihnen! Auf Wiederhören! Carlos de Jesus