Blaues Blut oder weiße Haut?

Hätten Sie's gewusst?

Adelige werden bis heute oft als „Blaublüter“ bezeichnet. Über jemanden, der von einer Königsfamilie abstammt, sagt man, durch seine Adern fließe blaues Blut. Natürlich ist das Blut eines jeden Menschen nicht blau, sondern rot – egal aus welcher Bevölkerungsschicht er stammt.Entstanden ist die Redewendung allerdings in einer Zeit, in der man von solchen Phänomenen überzeugt war. Damals galt eine blasse Haut als Schönheitsideal, denn sie bedeutete, dass man so wohlhabend war, dass man nicht in der prallen Sonne auf dem Acker schuften musste. Das einfache Volk hingegen musste Feld- und Handwerksarbeit leisten, wodurch die Menschen stets eine gebräuntere, aber auch schmutzigere Haut hatten.Da Blutgefäße durch blasse Haut bläulich schimmern und unter der Haut einfacher Feldarbeiter kaum zu sehen waren, war man also schnell der Meinung, Reiche besäßen tatsächlich blaues Blut. nb    

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Der Adel hatte blassere Haut als das Proletariat. Foto: Shutterstock