Cellulose statt Plastik
Durchbruch bei der Verpackung von Obst & Gemüse: Biog stellt auf gartenkompostierbare Cellulose um
Weltweit werden jährlich mindestens 400 Mio. Tonnen Plastik produziert, u.a. als Verpackungsmaterial. Nicht nur die große Menge des Kunststoffs ist zum Problem geworden, sondern vor allem seine Entsorgung und aufwendiges Recycling.Allgemein kommt bei Biog, der Marke der Bio-Bauere-Genossenschaft Lëtzebuerg und des Bio-Großhändlers Biogros, nur so viel Verpackung wie nötig zum Einsatz. Somit sind die Reduzierung von Verpackungsmüll sowie die Entscheidung für die ökologisch beste Verpackung wichtige Ziele, die von Beginn angestrebt und schrittweise erreicht wurden. Mit der Umstellung auf Cellulose gelingt Biog nun ein Durchbruch, der sich in den Maßnahmenkatalog der Marke als entscheidender Fortschritt einreiht.Cellulose ist 100% biologisch kreislauffähig Dass bei Biog die Verpackungsmaterialien für Obst & Gemüse plastikfrei sind, ist ein Erfolg, auf den die Marke bereits seit mehr als zwölf Jahren hinarbeitet und dank Recherche, Testphasen und Umstellungen Schritt für Schritt erreichen konnte. Die verwendete Cellulose-Verpackung – produziert in Deutschland – ist die erste Folie, die nachweislich zu 100% biologisch kreislauffähig ist. Der Rohstoff stammt von Rest- und Abfallholz aus zertifizierter Forstwirtschaft.Der große Vorteil ist, dass diese Verpackung in die Bio-Tonne darf. Unter den normalen Bedingungen dauert die Zersetzung ca. 42 Tage. Die für das Biog Obst & Gemüse verwendete Cellulose ist vom deutschen TÜV als „heim- und gartenkompostierbar“ zertifiziert. Das ist aktuell der höchste Umweltstandard für Folienverpackungen weltweit.Seit 2008 auf dem Weg in eine plastikfreie ZukunftBereits seit mehr als einem Jahrzehnt arbeitet Biogros an Alternativlösungen für Plastik. Es wurde viel getestet, passendes eingeführt. 2008 erfolgte die Umstellung von dem Kunststoff Polypropylen (PP) auf Polylactid (PLA). Letzteres wird aus regenerativen Rohstoffen gewonnen, wie z.B. Maisstärke, und ist somit nicht erdölbasiert. Leider war dieses Material aber nur in industriellen Anlagen unter gewissen Bedingungen kompostierbar.Nun wird es im Zuge der Umstellung komplett durch die neue Cellulose-Folie ersetzt. Übrigens sind die Netze, z.B. bei Mandarinen und Zitronen, bereits seit rund fünf Jahren aus Cellulose. Ebenfalls werden bei nicht-feuchtempfindlichen Produkten, z.B. Obstsorten wie Äpfel und Birnen, seit einigen Jahren bereits Schalen aus Papier verwendet.Weniger Verpackungsmüll & Food WasteBiog beschäftigt vor allem die Frage, wann und in welchem Umfang Verpackung reduziert, bzw. ersetzt werden kann. Allen Überlegungen der Oikopolis-Gruppe liegt ressourcenschonendes Wirtschaften zugrunde. Die stetige Gewichtsreduzierung der unterschiedlichen Verpackungsmaterialien sowie die Umstellung von Kunststoff auf Pappe können auf die Liste der Lösungsansätze gesetzt werden. Gemeinsam mit Lieferanten arbeitet das Unternehmen intensiv an Verbesserungen, immer mit dem Ziel vor Augen, das verwendete Material in eine Kreislaufwirtschaft einzufügen.Die Reduzierung von Verpackungsmüll ist eine Seite der Medaille, die Vermeidung von „Food Waste“ die andere. Gleichsam profitiert der Einzelhandel auch aus ökonomischer Sicht in Form von geringeren Ausschussquoten bei vielen Artikeln wie frischen Salaten, Blattgemüsen etc. Ein Gewinn also für alle Seiten. C.