Vorgestern eröffnete der Pop-Up Store Friendship - Colours of the Chars im A-Block der Nordstrooss Shopping Mile in Marnach. Bis zum 27. Dezember erwarten die Kunden eine Reihe an Produkten, die von den Frauen der nomadischen Inseln, die ,,Chars" genannt werden, im Norden Bangladeschs auf ethische und verantwortungsvolle Weise handgefertigt wurden.
Taschen, Schals, Halsketten, Dekorationsartikel, … – diese und weitere nachhaltige Accessoires und Geschenkideen ermöglichen es mehr als 240 Frauen in den Ausbildungszentren von Friendship in Bangladesch ihre Lebensbedingungen zu verbessern.
Jedes Stück ein Unikat
Ob gewebt, bestickt oder mit Drucken verziert, die mit der traditionellen Holzblockmethode hergestellt wurden – jeder Artikel ist mit seinen außergewöhnlichen Details ein Einzelstück und spiegelt ein Stück der Geschichte der „Chars“-Frauen wider. Friendship – Colours of the Chars ist in der Branche der „Slow Fashion“ tätig und legt großen Wert auf ethische Herstellungspraktiken. „Es werden nur traditionelle Techniken des Webens (Handwebstühle), Färbens, Bedruckens und Stickens verwendet. Alle verwendeten Materialien sind reine Baumwolle und Seide. Vor allem aber sind die verwendeten Farben 100 Prozent natürliche oder Azo-freie Farbstoffe. Unsere Stoffe sind solche, die Sie gerne tragen, so wie unsere schönen Weberinnen sie gerne herstellen!“ erklärt Nazra Mahjabeen Sabet, stellvertretende Direktorin von Frindship – Colours of the Chars. Diese Artikel sind nicht nur für eine Saison, sondern ein Leben lang wertvoll!
Mode- und Lifestyle-Marke von Friendship Enterprise
Friendship – Colours of the Chars ist ein soziales Unternehmen der Friendship NGO. Sie arbeitet mit den abgelegensten und marginalisierten Frauen der Flussinseln Chars in den Distrikten Gaibandha und Kurigram in Bangladesch und vertreibt deren Produkte sowohl in Bangladesch als auch in Luxemburg.
Die Organisation Friendship begann ihre Arbeit 2002 mit dem ersten von einer Nichtregierungsorganisation betriebenen Krankenhausschiff, das die Bewohner der Char-Gebiete versorgen sollte. Die Menschen in den nördlichen Flussgebieten und im südlichen Küstengürtel von Bangladesch haben aufgrund ihrer geografischen Abgeschiedenheit und der durch den Klimawandel bedingten Umweltbelastungen kaum oder gar keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung und anderen öffentlichen Dienstleistungen und haben es dementsprechend schwerer, einem Leben in extremer Armut zu entkommen. Friendship hat sich entschieden, seine Aktivitäten vor allem auf diese abgelegenen ländlichen Gebiete zu konzentrieren und dabei einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen. Die Mission der Organisation basiert auf integrierter Entwicklung: sie weiß es, lokale Situationen zu verstehen und Lücken zu identifizieren, um diese dann in Absprache und unter Einbeziehung der lokalen Dorfgemeinschaften zu füllen.
Mit Schulungsprogrammen zu den Themen Katastrophenmanagement, Integration, Klimaresistenz, Kapazitätsaufbau und wirtschaftliche Entwicklung, Bildung, Bewahrung der Kultur und dem Zugang zu medizinischer Versorgung für alle, gelingt es Friendship, marginalisierte Gemeinschaften zu stärken und das Leben dieser ausgegrenzten Menschen nachhaltig zu verändern. Mit Friendship – Colours of the Chars bietet die Organisation kostenlose Ausbildungsprogramme an, wo die Chars-Frauen das Weben und die Herstellung von handgefertigter, naturgefärbter Kleidung und handgefertigtem Schmuck erlernen können. Bedürftige Frauen aus den Dorfgemeinschaften erhalten somit die Chance, technische Fertigkeiten zu erlernen und genug zu verdienen, um ihre Familien in abgelegenen Gebieten zu versorgen. „Wir geben [den Menschen der Nomadeninseln Chars] die Möglichkeit und die Fertigkeiten, während sie ihr Können, ihre Kreativität und ihr handwerkliches Geschick zur Verfügung stellen. Sie helfen uns, die Kultur und Tradition Bangladeschs zu schützen und zu bewahren, während sie sich gleichzeitig selbst befähigen, ihre eigene soziale Identität in ihren eigenen Gemeinschaften aufzubauen.“ – Runa Khan, Gründerin und Geschäftsführerin von Friendship NGO.
Friendship - Menschen helfen Menschen
Die Organisation Friendship befasst sich mit sozialen Fragen und Problemen von Menschen, die schwer zu erreichen sind oder nicht angesprochen werden. Mit viel Empathie und Respekt kämpft sie gegen Umweltkrisen, extreme Armut, Ungleichheit und Ungerechtigkeit und stellt dabei stets die Interessen der Gemeinschaften, welchen sie dient, in den Vordergrund. Friendship wurde auf der Grundlage von Runa Khans breit gefächerten praktischen Erfahrungen gegründet, die sie unter anderem in den Bereichen Unterricht, Gründung von Kleinunternehmen, Tourismus und Kommunikation gesammelt hat. Als Gründerin von Friendship, Vorstandsmitglied von Global Dignity und Landesvorsitzende von Global Dignity Bangladesh hilft Runa Khan, Spenden zu sammeln und mit tiefem Sinn für Gerechtigkeit und Innovation Beziehungen in Bangladesch aufzubauen. Geleitet wird die Organisation Friendship von einem Vorstand und einem internationalen Team. Die Aktivitäten vor Ort werden von einem starken Vorstandsteam aus erfahrenen Direktoren überwacht. Ohne das außergewöhnliche Engagement seiner derzeit über 4 000 Mitarbeiter, von denen über 60 Prozent aus den betroffenen Dorfgemeinschaften rekrutiert werden und von Friendship ausgebildet wurden, wäre die Organisation Friendship nicht in der Lage, eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.
Auf Entdeckungsreise zu den Nomadeninseln
Neben der großen Auswahl an handgefertigten Accessoires erhält man im Pop-Up Store in der Nordstrooss Shopping Mile Marnach mit der gleichzeitigen Fotoausstellung einer Reise zu den betroffenen Gebieten, imponierende Eindrücke der Chars-Frauen und des Lebens auf ausgegrenzten Inseln. Die Fotos wurden von Marc Reiff bei einer von der Friendship NGO organisierten Reise zu den Nomadeninseln Bangladeschs aufgenommen und zeigen beeindruckende Augenblicke aus dem Alltagsleben der lokalen Bevölkerung. Die Ausstellung und der Pop-Up Store können noch bis zum 27. Dezember in der Nordstrooss in Marnach besucht werden. C.
Durch ein innovatives, integriertes Entwicklungsmodell und eine unternehmerische Denkweise erzielt Friendship nachhaltige Ergebnisse und versucht, niemanden zurückzulassen.