Den Anfang machte ein Olivenöl aus dem Peloponnes, heute bietet die „École d’Hôtellerie et de Tourisme du Luxembourg“ (EHTL) auch selbst produzierte Fonds an, Pfeffer aus einem afrikanischen Inselstaat sowie exklusive Messer eines französischen Traditionsbetriebes. Wir haben uns mit Michel Lanners, dem Direktor der EHTL, über diese Produkte und die Shop-Aktivität der Hotelschule unterhalten.

Herr Lanners, warum hat die Hotelschule einen Onlineshop eröffnet?

Die Überlegung war, wie eine Hotelschule, die modern, dynamisch und voller Ambitionen ist, sich nach außen darstellen kann, damit Schüler aus den Lyzeen sich für unsere Studiengänge interessieren. Ein Weg, um Aufmerksamkeit zu erlangen, ist die Möglichkeit, über das Angebot und den Verkauf von exklusiver Ware für Interesse zu sorgen. Es geht uns nicht darum, einen finanziellen Profit daraus zu ziehen, sondern der Shop ist ein Marketingtool.

Den Anfang machte ein griechisches Olivenöl. Wie kam es dazu?

Die Gelegenheit bot sich zufällig an: Eine gute Freundin von mir, Toula Vassilacou-Fassea, war Direktorin der Europaschule in Kirchberg, und als sie in Rente ging, kehrte sie zurück in ihre griechische Heimat, wo sie einen Olivenhain besitzt. Sie suchte einen Importeur in Luxemburg und ich sagte ihr spontan, dass die Hotelschule das Öl gut gebrauchen könnte, erstens um es in der Schule zu verwenden und zweitens, um es auch extern anzubieten.

Daraus entstand mit der Zeit ein ganzes Konzept mit zum Teil öffentlichen Workshops zu Olivenöl. Auf diese Weise konnten sich unsere Köche und Patissiers weiterbilden, und den Konsumenten bieten wir ein exzellentes Produkt an.

Mit der Zeit sind weitere Produkte hinzugekommen, sogar Pfeffer aus dem Golf von Guinea...

Den Pfeffer Voatsiperifery habe ich mit unserem Chefkoch Alain Hostert während der Weltausstellung in Dubai am Stand von São Tomé und Prinzipe entdeckt – wir waren begeistert. Daraus hat sich eine Kooperation mit diesem Inselstaat entwickelt, und sie bringt den Leuten dort etwas Geld ein.

Unser Fleur de Sel stammt wiederum aus der gleichen Gegend wie unser Olivenöl, und auch der Wilde Oregano, den wir anbieten, ist eine echte Exklusivität und kommt ebenfalls aus dieser Region in Griechenland. Ein Top-Produkt, das besonders gut zu Grillgerichten passt.

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit den Forges de Laguiole, einer Messermanufaktur, die seit 1828 besteht?

Einer unserer Professoren, der Messer sammelt, stand in Kontakt zu dieser Firma, der wir eines Tages einen Besuch abstatteten. Die Leidenschaft des damaligen Direktors war ansteckend, und wir kamen überein, zusammenzuarbeiten. Zunächst wurde ein Taschenmesser in einer Sonderedition angefertigt, mit dem Leitspruch der EHTL „Striving For Excellence“ und dem Logo der Schule als Gravuren auf der Klinge. Aus diesem ersten Produkt entwickelte sich eine ganze Palette von Erzeugnissen der Forges de Laguiole.

Sie verkaufen auch eigene Produkte wie selbst hergestellte Fonds…

Wir haben das Privileg, in unserer Schule selbst produzieren zu können. Diese Fonds stellen wir unter hygienisch einwandfreien Voraussetzungen aus Resten her. Mit der Produktion der Fonds geben wir den Schülern die Möglichkeit, verschiedene Studienreisen zu finanzieren. Aufwändiger ist unser „Elixir“ aus Ginger, Kurkuma und Limonen, aus dem man ein gesundes, durstlöschendes Getränk herstellen kann, mit Wasser oder mit Gin.

Was geschieht eigentlich mit den Erlösen aus dem Verkauf der verschiedenen Artikel? Sie werden ausschließlich in Schulprojekte gesteckt. Ich möchte unterstreichen, dass unsere Erlöse bescheiden sind und dass wir auch keinen großen Umsatz machen. Wir wollen nicht in den Wettbewerb mit etablierten Anbietern treten – das Argument für unsere Aktivitäten ist und bleibt das Marketing für die Schule. Und ich garantiere den jungen Menschen, die sich für unsere Schule entscheiden, Perspektiven! Claude François

www.ehtl.lu